Die Untiefen des Postkolonialismus. Hallische Jahrbücher Bd. 1

Die Hegelsche Linke rieb sich an einem zentralen Diktum Hegels: daß die “unendliche Mitte”, welche “das allgemeine Wesen und seine vereinzelte Wirklichkeit vereint” im Selbstbewußtsein gefunden ist, welches das Einzelne, Wirkliche ins Allgemeine “erhebt und sittlich handelt”. Jene Vereinigung soll real statthaben in der Sittlichkeit als Familie, Gesellschaft und Staat, deren wirkliches Dasein vernünftig ist. … Weiterlesen Die Untiefen des Postkolonialismus. Hallische Jahrbücher Bd. 1

Güttler/Grütter/Stadler/Wulz (Hrsg.): Deregulation und Restauration

Francis Fukuyama, Mariana Mazzucato, Lee Vinsel, Andrew L. Russel, Philip Mirowski, Dieter Plehwe, Quinn Slobodian, William Callison, Zachary Manfredi, Brent Cebul, Lily Geismer, Mason B. Williams, Rüdiger Graf, Amy Offner, Katharina Pistor, Lisa Adkins, Melinda Cooper, Martijn Konings, Brett Christophers, Grégoire Chamayou, Mareike Beck, Julian Germann, Wolfgang Streeck. Mit diesen Autor:innen beginnt „Deregulation und Restauration“, … Weiterlesen Güttler/Grütter/Stadler/Wulz (Hrsg.): Deregulation und Restauration

Nancy: Die fragile Haut der Welt

Nancy ist gestorben; einer jener großen französischen Denker, die im Anschluss an Heidegger versucht haben, über des Menschen Dasein offen und radikal nachzudenken. Seit Arendt bedeutet das, die Pluralität des Daseins und das mithin politisch zu denkende Zusammenleben zu erschließen. Für Nancy folgte daraus stets auch, ein Denken in Aktualität vorzuführen, anstatt systematische Kompendien zu … Weiterlesen Nancy: Die fragile Haut der Welt

Lukács: Gelebtes Denken

Zuweilen ist es nicht schwer den Anfang zu machen: ‚Am 4. Juni 1971 starb Georg Lukács‘ – ein Satz, der einschlägt und von auratischem Glockengeläut begleitet den Gewürdigten näher an die Gegenwart zu rücken scheint. Chronologische Ereignisse wie der fünfzigste Todestag Lukács‘ sind am Buchmarkt hingegen zuallererst Gelegenheiten einen Verkaufsschlager zu landen, der die Kassen … Weiterlesen Lukács: Gelebtes Denken

Bennett: Lebhafte Materie

Lebhafte Materie ist eine späte Übersetzung: Jane Bennetts Vibrant Matter ist 2010 bei Duke UP erschienen und trägt im Text immer wieder Spuren des Jahres 2007, in dem das Buch verfasst wurde. Die deutsche Übersetzung von Max Henninger, 2020 bei Matthes & Seitz Berlin, macht Bennetts Buch wieder zur Neuerscheinung unter neuen (oder zumindest anders wahrgenommenen) Umständen.  Einiges … Weiterlesen Bennett: Lebhafte Materie

Hindrichs: Zur kritischen Theorie

Gunnar Hindrichs‘ Aufsatzsammlung Zur kritischen Theorie ist bereits im vergangenen Jahr erschienen und wer sie noch nicht gelesen hat, sollte dies unbedingt nachholen. Zum einen, weil die in ihr zusammengestellten, im Verlauf der letzten 25 Jahre erschienen Aufsätze nichts weniger als eine konzise Interpretation und Verteidigung des Projekts einer kritischen Theorie ergeben; zum anderen, weil Hindrichs Texte … Weiterlesen Hindrichs: Zur kritischen Theorie

Milios: Eine zufällige Begegnung in Venedig

In ihrer – und hier sind sich Walter Benjamin und die gegenwärtigen Verweserinnen der Literaturkritik einig – äußerst lesenswerten Kulturgeschichte der Scharlatanerie berichtet Grete de Francesco von einer Posse, die ein Hochstapler namens Marco Bragadino mit der venezianischen Aristokratie trieb. Die Umstände für professionelle Trickster waren äußerst günstig, denn am Ende des 16. Jahrhunderts befand … Weiterlesen Milios: Eine zufällige Begegnung in Venedig

Newport: A World Without Email

Einiges deutet darauf hin, dass die Bücher und Videos aus der blühenden Selbstoptimierungs- und Produktivitätssparte zu einem wichtigen Archiv werden, um die gegenwärtigen Tendenzen der Arbeitswelt zu begreifen. Sie nähern sich ihnen von der Seite individueller Erfahrung. So lässt sich an ihnen ablesen, dass deren bestimmende Vektoren konstante Überforderung und konstante Unterbrechung sind.  Cal Newport … Weiterlesen Newport: A World Without Email

Ross: Luxus für alle

Die universitäre Geschichtswissenschaft, zumal die deutschsprachige – deren Historismus einzig hin und wieder zur Demonstration der eigenen Belesenheit einer Kritiksimulation unterzogen wird – kennzeichnet ein Kult der Chronologie, in welchem der Abstand der Vergangenheit zur Gegenwart einfach zu errechnen ist und die jeden Nutzen oder Nachteil der Geschichte für das Leben verneint: Geschichte ist ihr … Weiterlesen Ross: Luxus für alle